Hochdeutsch bezeichnet ursprünglich die deutschen Dialekte, die südlich der Benrather Linie, die von Eupen über Köln, Kassel, Wittenberg, Berlin und Frankfurt (Oder) verläuft, gesprochen wurden. Sagte man beispielsweise nördlich der Linie, also im sogenannten Niederdeutschen (Plattdeutschen) maken statt machen, sagten Sprecher des südlichen Hochdeutschen bereits machen.
Das, was wir heute umgangssprachlich als Hochdeutsch bezeichnen, hat mit diesem historischen Begriff nicht viel gemein. Vielmehr ging es darum, das sich seit dem Mittelalter langsam vereinheitlichende Schriftdeutsch korrekt auszusprechen. Bis ins 18. Jahrhundert herrschten sächsische Mundarten in Bildung und Kunst vor. Jedoch gingen in diesen Dialekten gewisse Unterschiede in der Betonung unter, so zum Beispiel bei D und T oder beim G und K.
Mehr und mehr nahm man sich die plattdeutschen Dialekte in Hannover und Braunschweig zum Vorbild, da diese der Schriftsprache in der Aussprache am nächsten kamen. Zuerst in Norddeutschland, später auch in anderen Gebieten setzte der Siegeszug dessen ein, was wir heute Hochdeutsch nennen.